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Stadtgarten
Kunstgärtner Brandt im Stadtgarten
Herzlich Willkommen in unserem schönen Stadtgarten. Ich, Kunstgärtner Richard Brandt, steh hier nun in dritter Generation und kann so einiges berichten über dieses schöne Fleckchen Erde. Was hatten wir hier nicht schon alles – als es noch die Hohenthorsche Vorstadt war, gab es einen alten Friedhof hier. Die Nachbarschaftsschenke mit Kegelbahn, betrieben vom Schützenwirt Kremm 1837, wurde Jahrzehnte später das Schützenhaus. Die Schießbahn befand sich in einem Graben.
Den hatte mein Vater Albert Brandt in seinem Entwurf zur Verschönerung des Stadtgartens 1902 noch mit eingeplant. Man beauftragte ihn, zur Eröffnung des Städtischen Krankenhauses im selben Jahr Bäume, Sträucher, Obst und Rosen zu pflanzen, um den einst nach dem Vorbild des „Engelschen Gartens“ am Malchower Kloster vom alten Bürgermeister Engel erschaffenen Stadtgarten wieder herzurichten.
Die Bürger wurden angehalten, damit pfleglich umzugehen. Das ließ wirklich zu wünschen übrig – Jahrzehnte hatte meine Familie Arbeit damit. Die Jungs aus der Jungenschule liefen auf dem Weg zum Tennis immer über den Rasen, die Anwohner hier nutzten auch nie Wege. 1926 forderte Stadtrat Stein sogar die Anstellung einer Aufsichtsperson, „…um die Anlagen vor Beschädigungen von Unbefugten und vom Rohheitswahn befallenen Menschen…zu schützen“. Ich gab die Pflege nachher ab, denn der Aufwand stand in keinem Vergleich zum Ertrag.
Station 26 zum Anhören
- Anlage des Stadtgartens unter Bürgermeister Engel nach dem Vorbild des „Engelschen Gartens“ in Malchow
- Rundumerneuerung der Anlage zur Eröffnung des Städtischen Krankenhauses 1902
- Intensive Bemühungen der Stadt zur Umsetzung im Zusammenhang mit Initiative zur Verschönerung der Städte für ein friedvolles Miteinander um Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert
- Früher hier Tennisplätze, Schützengräben und Schützenhaus als Vereinssitz
Heinrich Stein weiß gar nicht, wie er weiter arbeiten kann & bangt um seine Fronerei
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