10
Walltor
Bürgermeister Christoph Gerlach mit seinem Bullen
Hier steh ich nun, ich feiner Mann, und alle sehen, was ich so kann. Nun gut, manch einer wundert sich, so mancher lacht sogar voller Häme über mich. Bürgermeister bin ich hier – gestatten, Christoph Gerlach.
Ich besitze hier zwei Sandvogteien, ärmliche Böden. Klostervogt bin ich damit – das klingt besser, als es ist. Ich bin der Enkel des Hieronymus Gerlach, seinerzeit Sandvogt des Klosters Dobbertin, der hier am Walltor bis 1651 seinen Hof hatte. Verfallen hat er ihn gekauft, hergerichtet, doch ein Bürgerrecht erhielt er damit hier in Röbel nicht. Das schaffte erst mein Vater, der den Wohlstand mehrte und Bürgermeister wurde – gut, reichlich Taler sind dafür geflossen, dass das gelingen konnte. Ich selbst hab den Hof übernommen, baute mir aber in der Hohen Straße 1730 einen neuen Hof und putzte diesen fein raus.
Auch Bürgermeister wurde ich. Doch nun denkt man schon darüber nach, mich aus dem Amt zu jagen. Man zweifelt an meiner Würdigkeit. Und hämt. Warum? Nun gut, es gibt viel Unruhe um meine Person, wegen vielen Dingen. Besonders gern verlacht man mich, weil ich meinen Bullen Tag für Tag zum Walltor hinausführe auf die Bullenwiese, denn mein Knecht ist fort und mit ihm meine erste Magd. Na, zeigen werd ich’s ihnen, den Röbelern – das hab ich bisher immer geschafft.
Station 10 zum Anhören
- Walltor, auch Wiesentor, führte zur Bullenwiese, eine geschützte Weide zwischen Sumpf und Mönchteich
- Wall als Verlängerung der Mauer von der Mauerstraße bis zum alten Kloster
- Gerlachs sorgten über 3 Generationen hinweg für Unruhe durch Anmaßung von Privilegien und eigenmächtige Landaneignung
- Abriss von Walltor und Mauer 1847
Maria, Oberin der Magdalenerinnen lebt mit ihren Büßerinnen & wird das Neustadtkloster verlassen
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Joachim Kunicke war Prediger in der Neustadt & begründete in seinem Haus die Alte Schule